Mindfulness-Based Compassionate Living (MBCL)
Achtsam und mitfühlend leben
Das MBCL-Mitgefühlstraining richtet sich an Menschen, die bereits in einem MBSR-, MBCT- Kurs (oder auf andere Weise) Erfahrung mit der Achtsamkeitspraxis gesammelt haben.
Die ersten Ansätze einer Haltung von Freundlichkeit und Selbstmitgefühl werden schon im MBSR-Achtsamkeitstraining entwickelt. Darauf aufbauend bietet das MBCL-Mitgefühlstraining spezielle Übungen an, mit deren Hilfe Sie diese „Herzensseite“ von Achtsamkeit weiter stärken können.
Die MBCL-Übungen sind achtsamkeitsbasiert und zeigen Wege auf, wie Sie sich selbst und anderen in schwierigen Zeiten freundlich und mitfühlend begegnen können. Indem Sie Ihre natürliche Fähigkeit zu Selbstmitgefühl stärken wird es Ihnen möglich, aus dieser Haltung heraus mehr Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz und Verbundenheit mit sich selbst und anderen zu erfahren. Ein weiteres Thema ist der mitfühlende Umgang mit schwierigen Gefühlen und herausfordernden Lebenssituationen. So hilft MBCL auch beim Umgang mit Depressionen, Ängsten, körperlichen Krankheiten oder chronischen Schmerzen.
Das MBCL-Mitgefühlstraining wurde von dem Psychiater und MBSR-und MBCL-Lehrer Dr. med. Erik van den Brink und dem Achtsamkeits- und MBSR-Lehrer Frits Koster aus den Niederlanden entwickelt. Die Übungen und Inhalte haben ihren Ursprung in der Arbeit von Christopher Germer, Kristin Neff und Paul Gilbert (den Pionieren der westlichen Mitgefühlspraxis und deren Anwendung im Gesundheitswesen), des Neurowissenschaftlers und Achtsamkeitslehrers Rick Hanson sowie in der Arbeit der Meditationslehrerin Tara Brach.
Was ist Selbstmitgefühl?
Selbstmitgefühl ist die Fähigkeit, sich dem eigenen Schmerz wohlwollend zuzuwenden. Diese Fähigkeit ist von dem Wunsch begleitet, den Schmerz zu lindern und von der Bereitschaft, die eigene Verantwortung dafür zu übernehmen. Mitgefühl ist ein menschliches Potenzial, das in jedem Menschen vorhanden ist, sich aus unterschiedlichen Gründen aber nicht immer voll entfalten kann. Die Fähigkeit dazu kann jedoch durch regelmäßiges Üben entwickelt und vertieft werden. Darin liegt das Ziel des Selbstmitgefühl-Trainings (MBCL). Ergebnisse dieser Praxis sind u.a. Gefühle von Geborgenheit, Verbundenheit mit sich und anderen.
Das Training in Selbstmitgefühl (MBCL) ist für Sie geeignet, wenn Sie
- zu viel über eigene Fehler oder Schwächen nachdenken, ohne wirklich etwas zu verändern oder Versagensängste haben.
- übermäßig streng mit sich umgehen, gerade wenn es Ihnen schlecht geht, wie Sie es nie mit einem geliebten Menschen tun würden.
- versuchen sich mit gnadenloser Kritik zu motivieren, aber damit nicht an Ihr Ziel kommen.
- Ihre Bedürfnisse und Grenzen missachten und darunter leiden.
- dazu neigen, sich durch übermäßiges Arbeiten, Sorgenmachen, Essen oder andere Ablenkungen zu schaden und sich freudvolle Dinge zu verwehren.
- sich einen einen fürsorglicheren, nachhaltigeren und liebevolleren Umgang mit sich selbst wünschen.
„Die positiven Effekte von Achtsamkeit sind in therapeutischen Zusammenhängen lange bekannt, nun weisen neue Studien darauf hin, dass auch Selbstmitgefühl ein Schlüssel für die geistige Gesundheit ist.“ Kristin Neff, Professorin für Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung, Universität Texas, Autorin von Selbstmitgefühl, Kailash- Verlag